Handreichung zum Sonntag 17.05. 2020 Rogate
Wochenspruch:
Gelobt sei Gott, der mein Gebet nicht verwirft
noch seine Güte von mir wendet
Psalm 60,20
Die Begegnung - eine tröstliche Geschichte
Zwei Lastkutscher begegneten sich mit voll beladenen Karren. Der Weg war verschlammt und beide Karren fuhren sich fest. Einer der beiden Kutscher war fromm. Er fiel auf die Knie und betete zu Gott, er möge ihm helfen, und richtete den Blick gen Himmel. Während der andere fluchte und schuftete. Er sucht Äste und Zweige zusammen. Er trieb den Esel an. Er versuchte die Räder zu bewegen. Er schimpfte, was das Zeug hielt.
Da geschah ein Wunder. Aus der Höhe steigt ein Engel herab. Zur Verblüffung der beiden Kutscher hilft er jedoch dem Kutscher, der geflucht hat. Der gute Mann ist ganz verwirrt und ruft aus: „Entschuldige, das muss ein Irrtum sein, sicher gilt die Hilfe dem anderen.“ Aber der Engel sagt: „Sie gilt dir. Gott hilft dem, der arbeitet.“
nach Dom Helder Camara
Handreichung zum Sonntag 10.05.2020 Cantate
Wochenspruch:
Singet dem Herrn ein neues Lied, denn er tut Wunder
Psalm 98, 1
Gebet:
Mein Gott,
ich möchte Dich heute einmal nicht um etwas bitten.
Ich bringe einmal nicht meine Wünsche,
sondern ich bete zu dir,
dass Du mir die Augen öffnest für das,
was Du mir schon längst geschenkt hast.
Warum klage ich so viel und lache so wenig?
Warum seufze ich mehr, als dass ich mich freue?
Gott, ich übersehe so viel,
wofür ich Dir dankbar sein kann.
Ich habe mich daran gewöhnt,
dass Deine Wunder alltäglich sind.
Mein Gott, lass mich das Staunen nicht vergessen!
Lass mich den Blick für die Schönheit
und den Reichtum des Lebens nicht verlieren.
Lass mich erkennen, dass ich trotz all meiner Arbeit
im Grunde doch von nichts als Deiner Güte lebe.
Nimm meine einfachen Worte, Gott,
als den Versuch, dich zu loben.
Osterbitte
Komm, du helle Ostersonne,
brich hervor mit deinem Glanz,
füll mit hoher Luft und Wonne
unser Herz und Leben ganz!
Lass dein Licht die Nacht durchdringen,
die den Geist gefangen hält,
dass wir neu empor uns schwingen
aus dem dunklen Grab der Welt!
Treibe alles finstre Wesen
aus der kranken Seele fort;
lass sie gänzlich neu genesen,
führ sie in den Friedensport!
Fröhlich lass uns wieder singen
nach der langen, bangen Nacht.
Lasst uns Dank dem Schöpfer bringen
Rühmen seine Wundermacht!
Karl Friedrich Mezger
Gebet zur Epistel für den Sonntag Lätare: 2. Korinther 1, 3-7
Gott, wir beten mit den Worten, die Paulus einst der Gemeinde in Korinth geschrieben hat und rufen zu dir: Gelobt seist du, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Barmherzigkeit und Gott allen Trostes, der uns tröstet in aller unserer Bedrängnis, damit wir auch trösten können, die in allerlei Bedrängnis sind, mit dem Trost, mit dem wir selber getröstet werden von dir.
Gott, dir klagen wir, dass überall auf der Welt Kirchen, Moscheen, Synagogen und Tempel ihre Pforten schließen mussten, denn das Coronavirus breitet sich aus. Gott, der Barmherzigkeit, dir danken wir, dass wir im Gebet zu dir mit allen Menschen in täglicher geistlicher Gemeinschaft vereint sein können.
Gott, allen Trostes, dir klagen wir in dieser Zeit, dass in 166 Ländern schon Tausende Menschen gestorben sind und die Zahlen jeden Tag weiter steigen.
Gott, der Barmherzigkeit, höre uns, wenn wir an die Menschen denken, die in ihrer Welt ein Licht der Hoffnung brauchen:
Wir bringen vor dich die Menschen, die in den Flüchtlingslagern unter katastrophalen hygienische und sanitären Bedingungen ohne medizinisches Personal leben. Besonders bitten wir dich für die Kinder im Flüchtlingslager Moria auf der griechischen Insel Lesbos.
Gott, allen Trostes, gib uns Phantasie und Durchsetzungsvermögen, um immer wieder an politische Verantwortung und Solidarität zu erinnern. Schenke den Verantwortlichen Weitsicht und uns die Einsicht, Solidarität zu üben um das Übel abzuwehren, mit Deiner Hilfe.
Kyrie Dorothee Sölle
Herr wir bringen vor dich alle unsere angst
die angst alt zu werden und die angst vor dem tod
die angst allein dazustehen und die verlassen zu werden
die angst vor den aufgaben denen wir nicht gewachsen sind
und die angst davor nicht gebraucht zu werden
alle ängste bringen wir zu dir gott
die die wir kennen und die hinter den bekannten lauern
herr erbarme dich
Christus wir bringen unsere traurigkeit zu dir
unsere müde milde verzweiflung
über die ausrottung unserer geschwister der tiere und pflanzen
unser kaltes entsetzen über das geschäft
mit der entstehung des lebens
nimm unsere schwäche und unsere angst in dein herz
christus erbarme dich
Gott du dunkler grund allen lebens
wir bringen uns selber vor dich
dass du uns auffängst wenn wir fallen
und wir wissen das wir nicht aus dir heraus fallen können
in keinem augenblick unseres daseins
herr erbarme dich
Der Herr sei vor dir, um dir den rechten Weg zu zeigen.
Der Herr sei neben dir, um dich in die Arme zu schließen
und dich zu schützen.
Der Herr sei hinter dir, um dich zu bewahren
vor der Heimtücke böser Menschen.
Der Herr sei unter dir, um dich aufzufangen,
wenn du fällst und dich aus der Schlinge zu ziehen.
Der Herr sei in dir, um dich zu trösten, wenn du traurig bist.
Der Herr sei um dich herum, um dich zu verteidigen,
wenn andere über dich herfallen.
Der Herr sei über dir, um dich zu segnen.
So segne dich der gütige Gott.
Sedulius Caelius (5. Jhdt.)